Rezension

“Tul- Stadt der Gefallenen” von Benjamin Keck

Werbung / unbezahlte Verlinkung
Über das Buch:

 

Titel: Tul- Stadt der Gefallenen

Autor: Benjamin Keck

Verlag: Selfpublishing

Genre: Dark Fantasy

Seiten: 500

Einzelband

Erscheinungstermin: 26.7.20

Format: Taschenbuch

Preis: 15,90€

ISBN: 979-8669653934

Klappentext

In den Geschichten und Büchern, die ihr kennt, gibt es immer einen Helden, oder manchmal sogar eine Heldin – beide werdet ihr hier nicht finden. Genauso oft, wie es Helden gibt, findet man jemanden, der gerettet wird. Doch auch das, wird hier nicht geschehen. Hier gibt es keine Helden und niemand wird gerettet.

Evva ist anders, ihre Geschichte ist anders. Evva ist keine Heldin und niemand wird sie retten. Kein verdammtes weißes Ross, und kein verdammter Prinz in glänzender Rüstung, der im Sonnenuntergang ihre verdammte Ehre rettet. Nichts von alledem.

Schade? Zum Ereuf! Ihr habt verdammt nochmal recht!

Es gibt nicht viele Wege, den Hafen von Tul zu überleben. Toto und Evva entschieden sich für die einzige Möglichkeit, die sie nicht sofort in den Wahnsinn treiben würde – sie wurden Diebe und fingen ganz unten im Hafen von Tul an.

Und Tul?

Stellt euch vor, ihr nehmt alle schlimmen Viertel, von denen ihr je gehört habt und packt sie in eine Stadt, die viel zu klein ist. Schiebt ein paar Häuser ineinander, ein paar aufeinander und ein paar drückt ihr einfach platt. Dann presst ihr diese schiefen, zusammengestückelten Häuser so eng wie möglich aneinander, bis sich zwischen ihnen ein Labyrinth aus engen Gassen bildet. Und dann mach ihr es noch schlimmer: Um dieses Gewirr zieht ihr eine erdrückende, schwarze Mauer, in der es nur ein einziges Tor gibt, das durch die verfluchte mordende Meute bewacht wird. Wenn euch ein paar Gebäude im Weg stehen, drückt ihr sie unter der meterhohen Mauer einfach platt – irgendwer wird sogar in den verdammten Schutthaufen wohnen wollen. Jetzt fehlen nur noch die Bewohner. Nehmt zu viele Menschen, aus zu vielen verschiedenen Ländern, für zu wenige Häuser, und gebt ihnen nur so viel zu essen, dass sie nicht draufgehen, zumindest nicht alle. Das ist Tul.

Das ist die Heimat von Evva und Toto. Das ist die Stadt der Gefallenen und der Beginn unserer Geschichte…

Cover

Das Cover ist schön und schlicht und passt wunderbar zur Geschichte und greift die wesentlichen Elemente, die in ihr enthalten sind wieder auf.

Meine Meinung

Willkommen in Tul! Oder soll ich lieber sagen, bedaure? Tul ist keine der Städte, wie wir sie kennen. Kein Ort an dem man sich gerne aufhält und gar in ihm Leben möchte. Eine Stadt in der Elstern, Spinnen und Ratten regieren und über Leben und Tod entscheiden. In Tul weißt du nie, woran du bist. Die Stadt spielt mit dir und setzt täglich dein Schicksal aufs Spiel. Ihre Straßen sind voller Dreck, Kriminalität und Armut. Und es gibt keinen in ihr, der nicht den Schulden eines anderen unterliegt.

Für mich persönlich ist die Stadt Tul, direkt von Anfang an ein Highlight gewesen. Endlich mal ein Setting, dass komplett anders, heruntergekommen und furchteinflößend war. Ich war so gespannt noch mehr, über diese schreckliche Stadt und die Menschen, die in ihr Leben zu erfahren. Dafür lernen wir schon schnell Evva und Toto kennen. Sie sind zwei Jugendliche und gehören den Ratten an. Eine Bande, die in Tuls Rangordnung weit unten steht. Täglich müssen sie, um ihr Überleben kämpfen und Evva und Toto sind es schnell leid. Sie wollen mehr und in ihrem Rang aufsteigen.

Während der ganzen Geschichte begleitet man sie auf ihrem Weg, der mir persönlich viel zu schnell verlief. Alleine auf den ersten 150 Seiten sind mindestens drei Jahre vergangen. Außerdem gelangen Evva und Toto ziemlich einfach und schnell an ihre Ziele. Die Handlung wurde nur so heruntergerasselt und für einen Einzelband, war die Idee vom Plot her einfach viel zu viel. Man hätte aus der Geschichte eine wunderschöne Trilogie machen können. Hat man aber nicht und deswegen, wirkt die Handlung sehr gequetscht. Ihr müsst euch das so vorstellen. Evva und Toto brauchen zum Beispiel ein Jahr Kampfausbildung und der Leser stellt sich darauf ein, dass sie jetzt vielleicht täglich trainieren, kleinere Aufgaben bekommen und man sie in ihrem Alltag begleitet. Dem ist aber nicht so. Sie bekommen gesagt das sie das Jahr Ausbildung brauchen und Zack, im nächsten Kapitelanfang ist das Jahr auch schon vorbei.

Die Zeit fliegt nur so dahin und dadurch hatte ich weder eine Bindung zu den Protagonisten, noch zum Schauplatz aufbauen können. Über Tul erfährt man zwar am Anfang viel, aber danach ich es recht still um die Stadt. Zum Ende hin blieben dann noch viele offene Fragen, die nicht geklärt werden konnten.

Was ich aber sehr mochte war der Schreibstil. Benjamin Keck schreibt sehr offen und nimmt kein Blatt vor dem Mund. Es gibt einige spannende Szenen, die wirklich sehr fesselnd beschrieben worden sind. Und die Gedanken, die er sich gemacht hat sind wirklich großartig. Von der Idee hätte die Story von mir definitiv 5 Sterne bekommen, aber die Umsetzung war leider überhaupt nicht mein Fall.

 

2/5
2/5

Eine Antwort schreiben